Auguste Villiers de L'Isle-Adam entstammte einem alten bretonischen Adelsgeschlecht, das schon zu seinen Lebzeiten verarmte: Sein Vater befasste sich erfolglos mit der Suche nach den Schätzen versunkener Schiffe. Der Junge wuchs bei Mutter und Tante auf, besuchte das Collége von Saint-Brieuc, das Lycée in Laval und machte nach dem Umzug der Eltern seinen Schulabschluss in Rennes. Schon mit siebzehn Jahren stellte er einen Gedichtband fertig, der 1859 erschien. Da waren die Eltern bereits nach Paris übergesiedelt, um den literarischen Erfolg des als hochbegabt geltenden Sohnes zu sichern. Nachdem dieser Erfolg ausblieb, verbrachte Villiers de L'Isle-Adam von wenigen Reisen abgesehen sein restliches Leben in Paris. Er lebte und arbeitete dort als Schriftsteller unter kärglichen Bedingungen. Seinen Lebensunterhalt fristete er mit journalistischen Arbeiten, gelegentlichen Veröffentlichungen in Zeitschriften und teilweise grotesken Anstellungen wie die als lebender Punchingball in einer Boxschule. 1862 machte er sich lächerlich, als er unter Berufung auf seinen uralten Adel Anspruch auf den vakanten griechischen Königstitel erhob. Die von ihm 1867 gegründete Zeitschrift Revue des Lettres et des Arts ging nach kurzer Zeit wieder ein. Erst nach 1883 konnte er durch den bescheidenen Erfolg seiner "Grausamen Geschichten" vom Schreiben leben, wenn auch immer unterstützt von Freunden. Villiers berichtet von grausamen Menschen und Begebenheiten, wobei die Grausamkeiten aus, der Schlechtigkeit einzelner oder auch einfacher Gedankenlosigkeit entstanden. Seine Erzählungen sind stilistisch dabei fast schon sachliche Berichterstattungen, Villiers bringt den Leser allein durch den Inhalt seiner Geschichten dazu, sich entsetzt abzuwenden. (Auszug aus Wikipedia)