Dieser Band betritt Neuland in der forensisch-psychiatrischen Literatur, und zwar insofern, als erstmals bezogen auf Delikttypen die bei solchen Deliktformen anzutreffenden kriminologischen und psychiatrischen Sachverhalte zusammengetragen werden. Nach einem einleitenden Kapitel zur kriminologischen Methodik werden Kriminologie und Psychopathologie prominenter Delinquenzformen erörtert, namentlich von Eigentumsdelinquenz, Wirtschaftsdelinquenz, Gewalt- und Tötungsdelinquenz, Sexualdelinquenz und Verkehrsdelinquenz. Schließlich wird ausführlich das kriminologische Wissen über Kriminalitätsopfer dargestellt und die rechtliche Stellung des Kriminalitätsopfers beleuchtet. Abgerundet wird der Band mit Beiträgen zur Soziologie und zur Psychologie des Strafverfahrens.
Für die Erstellung von psychiatrischen und psychologischen Gutachten in Strafverfahren sind Kenntnisse über kriminologische Befunde zu den Erscheinungsformen und Ursachen der Delinquenz und zur Täterpersönlichkeit hilfreich, um den einzelnen Fall einzuordnen und seine Besonderheiten zu erkennen. Der 4. Band des Handbuchs der Forensischen Psychiatrie ist gegliedert in
- kriminologische Grundlagen
Hier werden zentrale Befunde der Kriminologie über Umfang, Struktur und Entwicklung der Kriminalität, über Täter und Opfer und über die Ursachen von Delinquenz dargestellt.
- Kriminologie und Psychopathologie von Delinquenzformen
Erörtert werden Gewaltkriminalität, Sexualdelinquenz, Eigentums- und Vermögenskriminalität, Drogendelinquenz, Straßenverkehrskriminalität und politisch motivierte Delinquenz. Es werden die strafrechtlichen Grundlagen dargestellt, die kriminologischen Befunde geschildert und schließlich von psychiatrischer Seite Aspekte behandelt, die für die Begutachtung von Täterinnen und Tätern in dem jeweiligen Deliktsbereich von Bedeutung sind.
- Wirklichkeit des Strafverfahrens unter soziologischen und psychologischen Aspekten
Die einzelnen Themen werden aus der Sicht von verschiedenen Wissenschaften beleuchtet, um den interdisziplinären Dialog über forensische Fragen zu fördern.