Tine hat sich ihr Leben lang um ihre kleine Schwester gekümmert. Als Jane ihre Ausbildung schmeißt, verschafft ihr Tine sofort einen Job als Parfümerieverkäuferin auf der Fähre Rødby-Puttgarden, wo sie selbst auch arbeitet. Die beiden Schwestern leben trotz gelegentlicher Affären ein Leben ohne Männer, schnuppern tagtäglich den Duft der großen weiten Welt - Paris, Arpège, White Linen - und schippern von Rødby nach Puttgarden und zurück. Jeder Auf- und Ausbruchsversuch von Jane endet unwillkürlich wieder in Tines Obhut. Doch eigentlich wäre es ein fröhliches Leben mit Tine und ihrer kleinen Tochter Ditte im Königskarree, wenn ihnen nicht ständig der Tod begegnen würde.
"Helle Helle hat den Fähren, die zwischen Dänemark und Deutschland pendeln, ein literarisches Denkmal gesetzt."Oliver Glasenapp, Deutsche Welle TV"Helle Helle arbeitet jedoch mit sublimen, nuancierten Mitteln, und obwohl ihr Buch ein Ich-Roman mit Jane in der Rolle der Erzählerin ist, bleibt die Innensicht fast völlig ausgespart, was dem Text einen besonderen Reiz verleiht. Helle Helles Blick ist ein äusserlicher, beobachtender. Sie gebe immer nur die halbe Geschichte, denn die halbe Geschichte sei die beste Geschichte, sagt sie. Vermutlich dachte Per Olov Enquist an dieses Erzählen der halben Geschichte, als er Helles 'meisterlichen Minimalismus' rühmte. Vor einem Jahr überreichte er ihr sogar den 'Enquist-Preis', mit dem er alljährlich einen jüngeren Autor oder - wie dieses Mal - eine Autorin auszeichnet."Aldo Keel, Neue Zürcher Zeitung"Verblüffend, mit welch geringen Mitteln diese Autorin größte Effekte erzielt; sie schreibt quasi mit gebremstem Schaum, aber das Ergebnis strahlt. ... Helle Helle arbeitet mit dem Nichtgesagten, sie ist vom Nouveau Roman beeinflusst, besonders der beinahe kalte Blick auf das Geschehen zeugt davon. ... Zupackend lässt ihre Sprache das Schweigen erklingen, dramatisch die Szenen vibrieren."Peter Urban-Halle, Frankfurter Allgemeine Zeitung"Helle Helle gelingt es, den Ton der Provinz einzufangen, den Ton von Menschen, die mehr fühlen als sie sagen. Und sie macht mit besonderer Einfühlung die Atmosphäre auf dem Passagierschiff spürbar. ... Die kleine Gemeinschaft rund um die Fähre gibt eine gewisse temporäre Sicherheit; der Schüttelverkehr ist wie ein beruhigendes Naturgesetz in einer stillen, rauen Welt. Man macht Nachtschichten, blättert in Klatschgeschichten, hält ein Schwätzchen, legt den Kundinnen Rouge und Mascara auf, wenn sie denn mal kommen,und bleibt dabei genügsam. Was die Menschen hier einschränkt, das ist für die Autorin und ihren lakonischen Roman ein erzählerischer Gewinn."Johan Schloemann, Süddeutsche Zeitung"Helle Helles Romane erinnern an den Nouveau Roman: die detaillierten Beschreibungen, die Abwesenheit von Psychologie und ein beinahe kalter Blick auf das Geschehen zeugen davon. Uns selbst lässt ihr Roman überhaupt nicht kalt. Zu packend lässt sie die 'Sprache des Schweigens' erklingen, zu dramatisch die Szenen vibrieren, in denen nichts geschieht und sich vieles ereignet. - Diesen coolen, erregenden, hintergründigen Roman hat