1 Million Bilder werden täglich bei flickr hochgeladen. Hier wird die »Bilderflut«, die mit dem Beginn des digitalen Zeitalters aufbrandete, schlagartig sichtbar. Dennoch ist bereits eine Generation Heranwachsender mit der Bilderflut sozialisiert und geht täglich in ihren Netzwerken und anderswo damit um. Die Kunstpädagogik sieht sich vor große Herausforderungen gestellt: Das Fach Kunst ist das einzige Schulfach, das das Bild als Bild problematisiert und in den Fokus pädagogischen Handelns rückt. Der vorliegende Band zeigt Grundlagen für eine kompetente, auch historisch argumentierende Auseinandersetzung mit dem Phänomen »Bild« und damit einhergehende Perspektiven für den Kunstunterricht auf. Hiermit ist die Überzeugung verbunden, dass Orientierung in einer durch Bilder bestimmten Welt nicht heißt, einem lediglich eingeschränkten technokratischen, funktionalistischen oder gar neoliberalen »Bildungsverständnis« zu folgen. Im Gegenteil: »Orientierung geben« für das Umgehen mit Bildern in einer bilddominierten Welt ist ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden »Persönlichkeitsbildung«. Im Mittelpunkt des Bandes stehen neue Funktionen des Bildes und der Kunst unter Aspekten der Globalisierung und der Partizipation, aber auch ungewohnte, oft crossmediale Blicke auf das historische Repertoire der Kunst, ohne das auch aktuelle Bildfindungen nicht auskommen. Darüber hinaus findet die Architektur mit den Bildern, die sie vermittelt, weitreichende Berücksichtigung.