Während Sunaina mit ihrem Bruder durch den Guavenhain streift und auf Mangobäume klettert, ist ihre Mutter Mai stets zu Hause. Unter den Argusaugen ihrer Schwiegermutter stampft sie Linsen, röstet Papadam, backt Chapati. Still umsorgt sie die ganze Familie, fast unsichtbar hinter den Mauern des großen Anwesens. Als Sunaina und ihr Bruder älter werden, lehnen sie sich gegen die starren Regeln der Familie auf und setzen sich ein gemeinsames Ziel: Mai aus ihrer so eng scheinenden Welt zu befreien. Erst spät bemerken sie allerdings, dass Mais Welt eine ganz andere ist, als sie glauben. Die Booker-Preisträgerin Geetanjali Shree porträtiert drei Generationen einer indischen Familie und erzählt von der gewaltigen Herausforderung, einander wirklich zu verstehen.
Drei Generationen einer gut situierten Familie in Nordindien: der Grovater, ein Tyrann nicht ohne liebenswerte Zuge, die Gromutter mit der rasiermesserscharfen Zunge, der untreue Vater; die beiden Kinder im komplizierten Prozess der Ablosung von einer dominanten Familie, eine Tante, die sich in alles einmischt, die Bediensteten. Im Zentrum steht Rajjo, die Mai genannt wird - das Hindi-Wort fur "e;Mutter"e; - und die Gemeinschaft zusammenhalt. Rajjo wirkt schwach und unscheinbar, entpuppt sich aber nach und nach zum starksten Mitglied der Familie.