Marburger Religionsgemeinschaften treten in ihrer Stadt für Frieden und Versöhnung ein und zeigen, dass sie sich bei allen Unterschieden in religiöser Anschauung und Praxis achten und respektieren. Sie gehören dem Christentum, dem Judentum, dem Islam, dem Buddhismus und dem Bahaitum an. Mit ihrem Bemühen um Frieden und Versöhnung leisten sie einen sehr wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt von Gesellschaft und Staat, und dies, obwohl ihre einzelnen Maßnahmen, Frieden und Versöhnung herbeizuführen, mitunter wenig spektakulär sind. Es sind ihre Kontinuität und ihre Fähigkeit, religiöse Überzeugungen in die ethische Praxis zu überführen, die überzeugen und die ihnen eine auch in politischer Hinsicht kaum zu unterschätzende Bedeutung zukommen lässt.
Der von Holger Speier herausgegebene Band ist die Weiterführung des Schülerbandes "50 Marburger Schülerbeiträge für den Frieden" (München 2016), in dem Marburger Schülerinnen und Schüler in sehr persönlicher Weise darstellen, welche Friedenspotenziale Religionen für sie haben. Da religiös motivierte Handlungen selten ohne Anbindungen an entsprechende Religionsgemeinschaften gelingen, ist es folgerichtig, die Religionsgemeinschaften zu dem Themenbereich Frieden und Versöhnung nun selbst zu Wort kommen zu lassen.