Diese Monographie über das Werk des österreichischen Architekten Carl Pruscha gliedert sein Leben und Werk in drei geografische Bereiche: die Vereinigten Staaten, Kathmandu und Wien. Nach seinem Architekturstudium an der Akademie der Bildenden Künste Wien besuchte er Anfang der 1960er-Jahre die Graduate School of Design der Harvard University, ständig auf der Suche nach Inspiration und Visionen, einer Balance zwischen Arbeit und Freizeit sowie dem Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung.
Die Einladung der UNO, 1964 nach Nepal zu gehen, verhalf ihm, sich als praktizierender Architekt zu etablieren. Verschiedene Bauprojekte sowie das Kathmandu Valley Development and Preservation Project ermöglichten es ihm, zu beobachten und zu dokumentieren, zu planen und zu bauen. Das Leben in einer fremden Kultur ermutigte Pruscha, Rollen und Privilegien in der Gesellschaft zu hinterfragen und sich mit den Werken von Kenzo Tange und Louis Kahn auseinanderzusetzen.
Nach seiner Rückkehr nach Wien 1978 wurde er Professor und später Leiter der Akademie der Bildenden Künste. Pruschas akademischer und gesellschaftlicher Einfluss machte die Unterschiede zwischen Lehre und Praxis in der Architektur deutlich und den Aktivisten und Bohemien zu einer prägenden Figur der Stadt Wien.
Begleitet werden die drei Kapitel von fotografischen Portfolios von Iwan Baan und Hertha Hurnaus, zahlreichen Projektdokumentationen und einem detaillierten Zeitplan, der die geopolitischen, kulturellen und technologischen Entwicklungen rund um das Leben und die Zeit von Carl Pruscha veranschaulicht.