Jürgen Hargens, Anfang der Achtzigerjahre Gründer der »Zeitschrift für systemische Therapie« und Herausgeber einer themenverwandten Buchreihe, arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Therapeut und Lehrtherapeut auf der Basis sich ständig fortentwickelnder systemischer Konzepte. Mit »Aller Anfang ist ein Anfang« legt er eine Bilanz seiner Arbeit vor. Ein wesentliches Ergebnis ist für ihn die Erkenntnis, dass jedes, auch ein zweites oder drittes Gespräch mit Klientinnen und Kundinnen als »Erstgespräch« angesehen werden kann, entwickelt sich doch jede Person fortwährend. Vor dem Hintergrund seines ressourcenorientierten Ansatzes liegt somit ein Schwerpunkt auf Erstgesprächen, die es unter Berücksichtigung der Kompetenzen der Klienten/Kunden ziel- und passgenau zu strukturieren gilt. Und das erst recht, seitdem empirisch belegt ist, welch entscheidenden Anteil der Beginn der gemeinsamen Arbeit auf das Therapieergebnis hat. Nach einer kurzen theoretischen Einführung stellt Hargens drei fiktive Erstgespräche vor, bei denen er - ganz im Sinn eines Arbeitsbuchs - jeden Schritt darstellt und jede Äußerung kommentiert und erläutert.Für Therapeutinnen und Beraterinnen erweist sich das Buch als eine Fundgrube, insbesondere was schwierig erscheinende Situationen angeht.
Wer systemisch arbeitet, wird sich mit der Zeit sein Handwerkszeug passend zurechtlegen. Manchmal ist sicherlich auch ein Handbuch erforderlich, in dem man nachschlagen kann, je nachdem, in welchem Zusammenhang und mit wem man es zu tun hat. Ein solcher Werkzeugkoffer ist erst recht für diejenigen nützlich, die das systemische Handwerk erlernen oder in den ersten Gesellenjahren sind. Die beiden Autoren, erfahren als Ausbilder, Berater, Therapeuten und Supervisoren, leiten Schritt für Schritt durch die Phasen systemischer Arbeit: Beobachten, Informationen erfassen und dokumentieren, Aufträge klären, Hypothesen bilden, Ziele definieren; Maßnahmen planen und umsetzen.Das systemische Vorgehen wird so konkret dargestellt, dass es direkt angewendet werden kann. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen die Umsetzung in den verschiedenen Feldern psychosozialer Arbeit. Kurze Skizzierungen des theoretischen Hintergrunds runden die Darstellung des jeweiligen »Werkzeugs« ab. Das beschriebene Vorgehen ist keiner systemischen Richtung verpflichtet, sondern vermittelt schulenübergreifend wertvolles Know-how für alle Arbeits- und Berufsfelder.