Um es gleich zu sagen: Kaum etwas wird mehr überschätzt als gute Redner. Zwar wirken sie auf das Publikum fabelhaft, aber oft können sie leider nichts anderes als gut reden. Gleichzeitig wird nichts so unterschätzt wie die Kunst der Rede. Denn die Mehrheit aller Reden, die wir serviert bekommen, ist schrecklich langweilig. Eine gute Rede zu schreiben geht nicht, ohne die Erfahrung zu haben, wie man eine Rede hält. Insofern gilt: Redenschreiben ist Redenhalten. Und dann geschieht das Typische: Wenn wir die Rede schreiben, überkommt uns eine Gehirnlähmung. Wir quälen uns. Verenden im keuschen Zustand der Ungeschriebenheit. Dieses Buch will Sie ermutigen und inspirieren. Wer jemals vor Ideenlosigkeit schwitzend vor seinem nackten Rede-Manuskript saß, soll dieses Buch zur Hand nehmen. Und wer sich einfach nur locker machen will, ebenfalls. Es wird dem Leser nicht die Arbeit des Redenschreibens abnehmen. Aber es soll ihm den Einstieg in die Gedankenwelt der Rede erleichtern, so daß der Text wie von selbst aus seiner Hand fließt und das Martin Luther zugeschriebene Wort »Tritt fest auf - mach's Maul auf - hör bald auf« zu seinem Motto wird.