Der Vulkan - Ein ergreifendes Panorama von Exil-Schicksalen zur Zeit des Nationalsozialismus
In seinem Roman Der Vulkan entwirft Klaus Mann ein facettenreiches Panorama von Exil-Schicksalen: Er erzählt vom oft bitteren Alltag der aus Nazi-Deutschland Vertriebenen, von ihren politischen Kämpfen und Debatten, von ihrer Not und Verzweiflung, aber auch von ihren Hoffnungen. Mit eindringlicher Sprache schildert er die Lebenswege der Emigranten, ihre Ängste und Sehnsüchte in einer von Gewalt und Unterdrückung geprägten Zeit.
Klaus Mann, selbst ins Exil gezwungen, hielt Der Vulkan für sein bestes Buch. Durch intensive Recherchen und eigene Erfahrungen gelingt ihm eine authentische Darstellung dieser dunklen Epoche. Dabei ist der Roman durchdrungen von einem leidenschaftlichen Plädoyer für Toleranz, Menschlichkeit und den Kampf gegen totalitäre Ideologien - Themen, die bis heute nichts an Aktualität und Brisanz verloren haben.
Dieser zeitlose Klassiker der Exilliteratur führt den Lesern eindringlich vor Augen, welche Auswirkungen Faschismus und Nationalsozialismus auf die Gesellschaft und das Leben des Einzelnen haben. Der Vulkan ist ein ergreifendes Zeitdokument und zugleich eine hochpolitische Chronik, die zum Nachdenken anregt und tief berührt.
Allerseelen (2. November) 1938 in Cuernavaca, Mexiko. Geoffrey Firmin,
42 Jahre alt, britischer Ex-Konsul und notorischer Trinker, durchstreift
die Gassen der Stadt am Fuße des mächtigen Vulkans Popocatepetl auf der
Suche nach dem nächsten Drink. Er trinkt alles, was er bekommen kann: Tequila,
Wodka, Whiskey, Strychnin und Mescalin, das ihn umbringen wird, wie er
>>am Tag der Toten<< prophezeit. Noch einmal sieht er seine Frau Yvonne
wieder, eine frühere Schauspielerin, die vor seiner Trinkerei in die USA
geflohen ist, und seinen Halbbruder Hugh, einen Journalisten, der im Spanischen
Bürgerkrieg mit der Linken sympathisiert. Beide wollen den gebildeten,
menschlichen und trotz seiner Trinkerei durchaus würdevollen Ex-Konsul
retten. Doch müssen sie erkennen, dass sie ihn an den Alkohol verloren
haben. Am Ende landet Firmin in einer schäbigen Kneipe auf einem Berg über
der Stadt. Weil er keinen Ausweis dabei hat, nimmt ihn eine Faschistenbande
gefangen und erschießt ihn.