Schon früh rücken Fotografen die Zuschauer und deren Emotionen ins Zentrum ihrer Bilder. Nicht der Ball oder die Torhüterparade geben die Sujets ab, sondern das Publikum. Dieser Band zeigt Fotos bekannter Fotografen wie Paul Senn, Hans Staub oder Gotthard Schuh, aber auch von unbekannten Reportern, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts bei den Spielen der Nationalmannschaft in den Stadien von Basel, Bern, Genf und Zürich fotografierten.
Die Texte präsentieren nicht nur ein Stück Fotografiegeschichte, sondern erstmals auch die Fangeschichte der Nationalelf: Es geht um die Zuschauer als Schweizerfähnchen schwenkende Patrioten, als Fanatiker und pöbelnde Hitzköpfe, als logistisches Problem, als Zeitgenossen, die im Amüsier-Betrieb der Fussball-Partys neueren Datums aufgehen. Länderspiele waren über Jahrzehnte Fest und Vergnügen am Sonntagnachmittag. Wie heute zum Public Viewing versammelten sich die Leute auch ausserhalb der Stadien vor den Radioapparaten und hörten gemeinsam die Live-Berichterstattung.