Diese Untersuchung analysiert antike Männlichkeitsdiskurse des 1./2. Jh. n. Chr.,
in denen die Praxis römisch-elitärer Männlichkeit verhandelt wird. Die Konzepte der
Performativität und des Habitus steuern theoretisch die Auslotung der Grenzen
zulässiger Konfigurationen römischer Männlichkeit. Zum einen werden literarische
Repräsentationen sexuell devianter Männer, deren Normtransgressionen entlarvt
werden, in den Epigrammen Martials und den Satiren Juvenals untersucht. Zum anderen
wird die Darstellung hypermaskuliner germanischer Barbaren sowie hyperzivilisierter
und effeminierter Griechen in den Texten des Tacitus und Quintilians analysiert. Der
Kontrast zu diesen aus römischer Perspektive defizienten Männer ermöglicht einen
präziseren Blick auf ¿echte¿ römische Männlichkeit.