Wer kennt das nicht, von einer Erzählung so gefangen zu sein, dass man das Gefühl hat, sie zu erleben? Oder gar in und mit den Geschehnissen zu leben. Eine romantische Wunschvorstellung. Für Ferdinand Hergert jedoch war das nicht nur ein Traum. Der Wunsch, in diese Welten einzutauchen und sie zu erleben, wurde zum Inhalt all seiner Bemühungen. Die Verfolgung irrwitziger Ideen und der Erforschung der absonderlichsten Theorien brachten ihm am Ende ein zweifelhaftes Bündnis, das ihm den Weg ebnete, sein Ziel zu erreichen. Ein verpflichtender Schwur gewährte ihm den Eintritt in das verborgene Universum der Imagination. Und Ferdinand Hergert wurde zu einer der wenigen Personen, die Fiktionen zu Gestalt verhelfen. Er lernte, aus erdachten Welten Realitäten zu formen. Er wandelte Visionen in feste Substanz, um sie zu betreten und darin zu existieren. Aber der Preis dafür war hoch. Für alle Zeit verbunden mit den von ihm ausgeformten Welten, blieb er verpflichtet, darin zu verharren. Was einst als erstrebenswert begann, hatte sich zu einem Gefängnis gewandelt. Ein gefährliches und von Entbehrungen bestimmtes Leben zwischen den Welten begann. Es wurde ein verzweifelter Kampf darum, irgendwann dem selbst verschuldeten Bündnis zu entrinnen. Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, in die eigene, angestammte Realität und Gegenwart zurückzukehren.