Die uralte Antithese von Geist und Macht, in unserem Jahrhundert in der Sorge um die Bewahrung des Menschlichen vor der anonymen Gewalt eines menschenfeindlichen Staatsapparates zu weltweiter Bedeutung gelangt, ist in Ludwig Marcuses Buch 'Der Philosoph und der Diktator' zu einem lebendig-dramatischen Gleichnis geworden. Die Auseinandersetzung zwischen Plato und Dionys, dem Weisen und dem Tyrannen von Syrakus, schlägt über zweitausend Jahre hinweg die Brücke zur Problematik unserer Tage. So erzwingt dieses Buch wie alle bleibenden Bücher auf mehreren Ebenen unser Interesse: als packende Erzählung, als lebendigste Nachschöpfung der antiken Welt, endlich als philosophisch-politische Streitschrift von brennendster Aktualität.