Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1, Universität Wien (Germanistik), Veranstaltung: PS DAF/Z: MIGRATION, FLUCHT UND TRAUMA UND DEREN IMPLIKATIONEN FÜR DAS SPRACHENLERNEN, Sprache: Deutsch, Abstract: Heimatlos - ein Begriff, den jede:r Migrant:in kennt. Dazu gezwungen aus der ehemaligen Heimat zu fliehen, muss man sich in eine neue Heimat einfinden. Es ist eine Gratwanderung zwischen alten Traditionen, die in der Familie hochgehalten werden und einer neuen Kultur, in die man sich integrieren soll. Ein Kampf gegen das Vergessen aber auch gegen das neu Dazulernen im Schatten von etwaigen Vorurteilen, die Menschen in der neuen Heimat gegen Migranten haben. Diese Seminararbeit möchte sich mit genau diesem Thema beschäftigen und beschäftigt sich daher unter anderem mit folgenden Fragen: Inwiefern kann sich ein Gefühl der Heimatlosigkeit bei Migrant:innen einstellen? Welche Stressfaktoren bringen anfängliche Schwierigkeiten mit sich? Was hat Sprache damit zu tun?
Um diese und weitere Fragen zu beantworten, wird diese Seminararbeit theoretische Texte mit Porträts von Betroffenen aus dem Buch "Zweiheimisch - Bikulturell leben in Deutschland" vergleichen.
Ziel ist es, herauszufinden, inwiefern die Theorie sich in den Erfahrungsberichten Betroffener widerspiegelt. Mittels Sluzkis Text "Migration and family conflict" soll auch der potentielle familiäre Konflikt, der zwischen den Generationen entstehen kann betrachtet werden. Der Versuch der zweiten Generation gesellschaftlichen Vorurteilen keinen Ansatzpunkt zu geben und trotzdem familiäre Traditionen wertzuschätzen soll hierbei im Besonderen betrachtet werden.
Weiters möchte diese Seminararbeit auch das Thema des Traumas aufgreifen und wie sich ein Migrationstrauma von den Eltern auf die Kinder übertragen kann. Dazu wird zuerst eine Definition von Trauma gegeben und auch welche Auswirkungen traumatische Erfahrungen auf Erwachsene aber auch auf Kinder haben können. Hierbei werden sowohl psychische, als auch physische Folgen betrachtet.
Migration ist ein Phänomen, das seit Jahrzehnten in unserer globalen Gesellschaft präsent ist. Menschen migrieren aus verschiedenen Gründen, darunter politische Verfolgung, Krieg, wirtschaftliche Notlage, mangelnde medizinische Versorgung, Hungersnöten, Dürren, Bildungschancen und familiäre Verbindungen. Durch jüngste "Flüchtlingswellen" wie zum Beispiel durch die Kriege in Syrien und der Ukraine, ist sind Themen wie Migration, daraus resultierende Traumata und deren Auswirkung auf das Sprachenlernen präsenter als noch vor einigen Jahren.