Der Bankrott der Wiener Werkstätte 1932 war wohl ein veritabler Schock für Josef Hoffmann. Ein Teil der Existenzgrundlage und des Lebensinhalts des Jahrhundertkünstlers waren damit weggebrochen. Zeit seines Lebens versuchte Josef Hoffmann, dieses Trauma durch vielfältige Versuche einer Reanimation der Wiener Werkstätte zu bewältigen. Die Prinzipien der Symbiose von Kunst und Handwerk, die künstlerische Formung des Alltags des Menschen und die hohe Qualität der Erzeugnisse blieben dabei die Grundpfeiler von Hoffmanns Schaffen. Die neue Zeit freilich quittierte diese Tugenden zuweilen als antiquiert und überholt, sie präferierte das simple, kostengünstige, auch industriell gefertigte Produkt. Trotzdem gelang es dem späten Josef Hoffmann, den in der Zeit der Wiener Werkstätte entwickelten Wiener Stil und die hohe Handwerksqualität mit den neuen Strömungen in seinem Schaffen zu vereinen.