Der schlesische Verwaltungsjurist Michael Graf von Matuschka wurde als Folge des Umsturzversuches vom 20. Juli am 14. September 1944 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee ermordet. In intensiver Erinnerungsarbeit gelingt seinem Sohn Mario durch Auswertung der Quellen ein beeindruckendes Bild des Vaters. Diese Suche nach dem Vater bildet einen singulären Beitrag zur Erinnerungsliteratur der Frauen und Kinder des 20. Juli 1944.
Dazu kann Gerhard Ringshausen in dem Beitrag »Widerstandskämpfer als Märtyrer« nachweisen, dass Matuschka als Mitwisser der Umsturzpläne zu jenen Widerstandskämpfern gehörte, die sich als gläubige Christen gegen den Diktator wandten und im Glauben starben. Um 2000 wurden sie aufgenommen in die Martyrologien der beiden Kirchen, aber bis zu dieser Anerkennung war es ein langer, hier erstmals dargestellter Weg. Der Aufsatz endet mit der Doppelbiographie des evangelischen Märtyrers Hans Bernd von Haeften und dem katholischen Michael Graf von Matuschka und unterstreicht, dass das geistige Fundament ein wesentliches Element des Widerstandes war.