Was wäre die Welt ohne Liebe
Fische, deren Männchen auf ewig an ihren Weibchen kleben, hingebungsvolle und, nun ja, auch mal weniger hingebungsvolle Eltern, ausgefallene Balzrituale - wer Liebe, Sex und Erblichkeit in der Natur betrachtet, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Aber auch bei uns Menschen gibt es eine Menge Vielfalt, sei es in unseren Beziehungsformen oder in unseren geschlechtlichen Identitäten. Und auch in der Geschichte unserer Sexualität finden wir Anekdoten, die wir so nicht erwartet hätten.
Eine Biologin und ein Biologe - beide miteinander verheiratet, also quasi direkt an der Front - nehmen uns an die Hand und führen uns durch die faszinierende Welt der biologischen und kulturellen Vielfalt in Sachen Liebe und Sex. Das Buch lädt dazu ein, altbekannte Vorstellungen zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entdecken - immer mit einem Augenzwinkern und einem neugierigen Blick auf die Wunder der Natur.
Es knackt im Gehölz. Folgen wir dem Geräusch, stehen wir plötzlich vor einem kleinen, Vogel, der eine Patronenhülse im Schnabel hat. Er plustert sich auf, legt die Hülse gezielt auf den Boden und tritt einen Schritt zurück: Das Werk ist vollbracht. Das, was für uns Menschen wie ein kleiner Haufen Gerümpel und Zweige aussieht, ist für Laubenvögel die Entsprechung eines mit Lichterketten verzierten Deckenzeltes. Was jetzt noch fehlt? Na, das Weibchen natürlich! Während unser kleiner Vogel nach einer geeigneten Partnerin Ausschau hält, merkt er nicht, wie ein anderes Männchen heimlich seine kleine Laube abräumt und das Nest verwüstet. Sie finden Tinder brutal? Glauben Sie mir, im Tierreich geht es noch schonungsloser zu - und genau darum geht es in diesem Buch.