Jerusalem gehört zu den am besten ausgegrabenen Städten der Erde. Dennoch (und vielleicht auch gerade deswegen) sind zahlreiche Fragen offen und bedürfen einer Lösung durch archäologische Ausgrabungen.
Im Südwesten der Heiligen Stadt erhebt sich einer der geschichtsträchtigsten Hügel Jerusalems - der Zionsberg. Mit diesem Ort verbinden sowohl Juden und Christen als auch Muslime bedeutende religiösen Traditionen. Hier - hoch über dem Hinnom-Tal - sind die Fragen der Ummauerung der Stadt seit der Eisenzeit II sowie deren Besiedlung im Wesentlichen noch ungeklärt.
Ebenso vieldiskutiert wie bisher ohne jeden archäologischen Anhalt ist die Mauerführung der möglicherweise durch Herodes d. Gr. (bzw. kurz vor ihm) errichteten Nordmauer, der sog. ,Zweiten Mauer'.
Schließlich erbrachten die Grabungen des DEI in den 70er und 90er Jahren einen Durchbruch. Nicht nur, weil hier kreuzfahrerzeitliche, konstantinische, hadrianische und herodianische Stata freigelegt wurden, sondern weil hier auch bedeutende Fragen zur Lokalisierung von Golgotha geklärt werden konnten.
All diesen Forschungsfragen widmete sich das DEI unter Leitung von Dieter Vieweger gemeinsam mit Kooperationspartnern über zwei Jahrzehnte und legte neue Antworten vor.