Dynamische Gesellschaften brauchen das Baudenkmal, um sich ihrer Geschichte zu vergewissern, also auch einen staatlich garantierten Denkmalschutz. Ein Denkmalschutz aber, der seine Objekte nur grenzenlos sammelt und archiviert, überfordert die Gesellschaft, die ihn finanzieren soll. Nicht minder braucht es eine institutionalisierte Denkmalpflege - doch eine, die nach Gutdünken dekretiert, meistens nur verhindert und unverantwortbare Kosten verursacht, gräbt sich ihr eigenes Grab. Wenn Denkmalpflege eine Zukunft haben soll, muss sie sich demokratisieren und lernen, mit ihren Partnern - Kommunen, Architekten, Eigentümern - auf Augenhöhe zu verhandeln. Damit sie für die Lebendigen arbeitet und nicht für ein totes Archiv.