Das Forschungsprojekt MOVE untersucht, wie Erwachsene mit Alphabetisierungs- und Grundbildungsbedarf motiviert und zu einer verbindlichen Teilnahme an Lernangeboten bewegt werden können. Es beleuchtet die Mechanismen hinter Entscheidungsprozessen, die zur Umsetzung von Lernvorhaben führen. Das Buch bietet nicht nur eine tiefgehende Analyse der Hemmnisse, sondern auch klare Ansatzpunkte zur Verbesserung von Bildungsangeboten. Die Forschung zeigt, dass Lernangebote dann besonders wirksam sind, wenn sie die Lebenswelt der Zielgruppe berücksichtigen. MOVE liefert praxisnahe Ansätze, um Angebote an Lebensrealitäten anzupassen und zeigt, wie diese attraktiver gestaltet werden können. Durch lebensnahe Zugänge lassen sich Lese- und Schreibkompetenzen oft indirekt, aber effektiv fördern. Das Projekt gibt Impulse für die Gestaltung zukunftsweisender Lernformate, die sowohl Motivation stärken als auch Verbindlichkeit fördern. MOVE hebt sich durch seine praxisorientierte Herangehensweise ab. Mit einem Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden trägt MOVE zur Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung bei und hilft, neue Wege in der Alphabetisierung zu ebnen. Die Autor:innen kombinieren psychologische Modelle, wie das Rubikon-Modell der Handlungsphasen und das Transtheoretische Modell, mit empirischen Erkenntnissen, um Handlungsempfehlungen für die Alphabetisierungs- und Grundbildungspraxis zu formulieren.
Johanna Leck ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist u. a. Motivation und Leistung in nationalen und internationalen Bildungsstudien. Prof. Dr. Simone C. Ehmig ist empirische Kommunikationswissenschaftlerin. Sie arbeitet zu Themen der Bildungs-, Lese- und Medienforschung mit Schwerpunkten im Bereich der Lesesozialisation, Alphabetisierung und Grundbildung. Sie ist Honorarprofessorin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Lukas Heymann ist Digitalisierungskoordinator beim Schulamt der Stadt Mainz. Zuvor hat er viele Jahre in der Lese- und Medienforschung gearbeitet und dort Studien zum Vorlesen und zu geringer Literalität bei Erwachsenen geleitet. Dr. Melanie Jester (Ph.D.) ist promovierte Sprachbehindertenpädagogin und ihre Forschungsinteressen sind die Entwicklung und Förderung der kindlichen Sprach- und Literacykompetenzen.
