Toñanes, ein winziges Dorf, gelegen in Kantabrien, im Norden Spaniens. Der Protagonist
Juan - das Alter Ego des Autors - besucht als Kind mit seinen Eltern einen Onkel
des Vaters in Toñanes. Am Ende dieses Besuchs wird der Entschluss gefasst, das alte
Steinhaus des Onkels zu kaufen und es zum Lebensort während der Sommermonate
zu machen. Für Juan wird das Dorf im Norden bald mehr Heimat sein als das eigentlich
Zuhause in Santander.
Juan erzählt schließlich die Geschichte dieses Dorfes: von seiner Gründung durch
die Römer bis hin in unsere Gegenwart. Zugleich erzählt er seine eigene Familiengeschichte,
das Leben im Dorf, seine Entdeckungen als Kind, sein Heranreifen und verhandelt
dabei die großen Themen der Menschheit: Sexualität, Liebe, Mutterschaft,
Religion, Fanatismus, Recht und Unrecht, Ungleichheit, Rassismus, Emigration, Krieg,
Tradition und deren Verlust, Tod.
Auf der Grundlage einer umfangreichen historischen Recherche arbeitet Juan Gómez
Bárcena die Biografie eines Ortes heraus, die auch die Biografie eines ganzen Landes
ist. Mit einem meisterhaften Erzählstil und filmischen Montagemitteln bietet er großes
Kino in Form eines Romans.
Alles andere ist Luft ist ein literarischer Wurf, eine Archäologie des Lebens. Und es ist
eine Ehrenrettung derjenigen Menschen, denen die offizielle Geschichtsschreibung
keinen Platz einräumt.